Comeback
für Timo Glock auf dem Hockenheim-Ring
Nach
einer eher durchschnittlichen Saison für den letztjährig
äußerst erfolgreichen fahrenden Timo Glock , konnte
dieser mit einem fulminanten Sieg auf dem Hockenheim-Ring
sein Comeback auf dem Podium feiern. Und dies tat er recht
eindrucksvoll: Mit einem Startplatz aus dem hinteren Mittelfeld
(Startplatz 17) konnte niemand mit dem tollen Ergebnis rechnen
und schon gar nicht bei diesen Bedingungen, denn die Strecke
war vom Regen noch nass und rutschig. Doch Timo Glock zeigte
gleich beim Start, wo der Hammer hängt.
Sein Team stand die ganze Saison hinter ihm und betonte immer
wieder, dass der Fehler nicht bei Glock zu suchen sei. So
unterstreicht dieses Ergebnis bei einem Rennen, das unter
widrigsten Umständen zu fahren war, dessen Stärke,
an der sein Team nie gezweifelt hatte.
Ebenso
machte eindrucksvoll Alex Margaritis von MB -Racing-Performance
auf sich aufmerksam. Ihm gelang es bereits direkt nach einem
nahezu perfekten Start bereits von Startplatz 15 auf Platz
drei vorzufahren. Durch seine überlegte und aggressive
Fahrweise gelang es ihm sogar, in der letzten Runde die Führung
zu übernehmen, die er jedoch kurz vor der Zielflagge
an Timo Glock abgeben musste. Alex macht immer wieder mit
sehr guten Trainingsergebnissen auf sich aufmerksam, die er
in den Rennen bisher leider nie umsetzen konnte. Doch vielleicht
ist der Knoten nun geplatzt und wir werden den sympathischen
Deutschen, der mit griechischer Lizenz fährt, in Zukunft
häufiger auf dem Podium sehen.
Pech hatte sein Teamkollege Daniel La Rosa, der zwar nach
dem Start wie schon so häufig einige Positionen gut machen
konnte, dann aber nach einem Dreher auf der rutschigen Strecke
zurückfiel und letztlich nach einer Berührung mit
Fabio Carbone und anschließendem Dreher das Rennen ganz
aufgeben musste.
Der
von Position 2 auf Slicks gestartete Oesterreicher Richard
Lietz hatte schon in der Aufwärmrunde Probleme (Dreher)
und blieb nach einem erneuten Dreher in Runde 5 unglücklich
auf der Strecke stehen. Nachdem einige Fahrzeuge dem Hindernis
ausweichen konnten, wurde er dann aber vom Neueinsteiger Nicolas
Armindo heftig am Heck getroffen.
Dieser Crash machte den Einsatz des Safety-Cars nötig,
dass aber auch eine geraume Zeit benötigte, den führenden
Kanadier Bruno Spengler einzufangen.
Wie
wichtig die Wahl der Reifen war, zeigte sich eigentlich nur
beim Start, wo es den Fahrern mit Regenreifen gelang, die
Fahrer mit Slicks hinter sich zu lassen. Letztendlich gewann
aber mit Glock ein Fahrer, der mutig die Slicks gewählt
hatte, Margaritis war mit Regenreifen unterwegs. Glock profitierte
aber sicherlich von der Safetycar-Phase, wo er den Abstand
auf seinen Vordermann verkürzen konnte, jedoch hatten
beim Restart zunächst die Regenreifen-Fahrer die Nase
vorn.
Enttäuschend
verlief das Rennen für die beiden Führenden der
Meisterschaft Ryan Briscoe und Christian Klien, die sich,
auf Slicks fahrend von der Strecke drehten und nur als 17
bzw. als 23. das Rennen beendeten. Christian Klien vergab
seine Chancen beim Restart, als er in der Spitzkehre zu früh
aufs Gas ging und das Übersteuern seines Dallara F303
nicht mehr abfangen konnte. Noch dicker kam es für den
Meisterschaftszweiten, als er 3 Runden vor Schluß nach
einer Berührung mit dem Japaner Hiranaka seinen Monoposto
mit beschädigter Vorderradaufhängung abstellen musste
Drei
Runden vor Schluß musste auch Robert Kubica seine Pirouetten-Parade
beenden, nachdem er beim dritten Dreher ausgangs Start-Ziel
heftig einschlug und sein Auto mitten auf der Strecke parkte.
Dies hätte eigentlich zu einer erneuten Safety-Car Phase
oder zum Abbruch des Rennens führen müssen, worauf
Spengler wohl auch gehofft hatte.
Die Rennleitung entschied aber, das Rennen weiterlaufen zu
lassen und die Sicherungskräfte schafften es auch, das
Hindernis in kürzester Zeit zu beseitigen.
Erneutes
Pech für das TME-Superfund Team nachdem Sakon Yamamoto
seinen Dallara-Toyota schon in der Anfangsphase nach einem
Dreher beschädigte, musste sein auf Slicks gestarteter
und gut im Rennen liegender Teamkollege Bernhard Auinger sein
Fahrzeug mit defekter Antriebswelle abstellen.
Auch
Markus Winkelhock hatte sich sicher von seiner Polepositioin
mehr versprochen. Doch leider musste der Deutsche an sechster
Stelle liegend sein Auto wegen technischer Probleme in die
Box fahren.
Timo
Glock zeigte sich überglücklich über seinen
Sieg und über die Entscheidung, mit Slicks zu fahren,
denen er seiner Meinung nach den Sieg zu verdanken hat. Trotzdem
war er zunächst überrascht, dass das Rennen schon
beendet war, da er dachte, er hätte noch einige Runden
vor sich.
Kaum realisieren konnte Alex Margaritis seinen zweiten Platz,
der zunächst über die Wahl der Regenreifen verunsichert
war, sich dann aber auf Raten seines Technikers dafür
entschieden hatte, ein sicheres Rennen zu fahren und vielleicht
ein paar Punkte zu holen.
Auch der drittplazierte Nicolas Lapierre war über seine
Platzierung überrascht, da er während des Rennens
einige Probleme hatte und erst nach Überfahren der Ziellinie
von seinem Team über die klasse Platzierung informiert
worden war.
Abschließend
bleibt zu bemerken, dass dieses Rennen eines der spannendsten
war, das diese Saison zu bieten hatte. Aufgrund der Verhältnisse,
die auf der Strecke herrschten, war von den Fahrern viel Fingerspitzengefühl
gefragt, sei es in der Wahl der für den Einzelnen passenden
Reifen oder aber in der Umsetzung auf der Strecke.
Trotz des rutschigen Zustands der Strecke zeigten die jungen,
mutig fahrenden Piloten wieder einmal mit vielen spannenden
Überholmanövern den Enthusiasmus, der in ihnen steckt.
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