01
August 2004 (hol)
Jamie
Green gewinnt souverän Sonntags-Rennen der "jungen
Wilden"
Alle
Zeichen standen für ein perfektes Wochenende für
Nico Rosberg: Strahlender Sonnenschein, 90.000 Besucher auf
dem Gelände des Nürburgrings und die Pole-Position.
Die Weichen waren eindeutig für einen Doppelsieg des
smarten jungen Deutschen gestellt.
Der größte Konkurrent und Führende im Kampf
um den Titel in der Meisterschaft der Formel 3 Euro Serie
Jamie Green stand in der Startaufstellung direkt auf Position
drei hinter ihm. Heute wäre also wirklich die Chance
für Nico, den Punkterückstand auf Green zu dezimieren
und sich so die Chance auf den Titel zu erhalten, den man
sich dieses Jahr als Saisonziel gesetzt hat.
Von Position zwei ging der Pole Robert Kubica ins Rennen.
Ebenfalls auf den vorderen Startplätzen waren Hamilton,
Salignon und Prémat zu finden, alles Piloten, die auch
in der Gesamtwertung vordere Plätze einnehmen.
Daniel La Rosa, der gestern mit einem fulminanten Rennen einmal
mehr auf sich aufmerksam machen konnte, ging von Position
16 ins Rennen und konnte nur hoffen, einen so perfekten Start
zu erwischen wie gestern und so viel Plätze nach vorne
gut zu machen, um wieder wichtige Punkte im Kampf um einen
guten Platz in der Gesamtwertung einzufahren.
Um
11 Uhr 45 war es dann soweit, das Rennen wurde gestartet.
Kubica erwischte den besten Start, aber auch Green schoss
an Rosberg vorbei und schaffte es dann auch an Kubica vorbei
zu kommen. Rosberg fing sofort an, Kubica zu attakieren, durfte
aber nicht den Blick nach hinten vergessen, denn da lauerte
Lewis Hamilton, der nur auf einen Fehler von Rosberg wartete.
Von diesem Fight der drei profitierte Jamie Green, der sich
an der Spitze langsam absetzen konnte.
In der siebten Runde kam es zu einem Verbremser von Salignon,
der kurze Zeit quer in der Schikane stand und viele Positionen
verlor und letztlich ganz aufgeben musste.
Langsam kamen dann auch wieder Kubica und Rosberg auf Green
auf und verkürzten den Abstand auf gut eine Sekunde.
Im Mittelfeld ging es währenddessen so richtig zur Sache.
"Jeder gegen jeden" lautete wohl das Motto, wirklich
sehenswerte Zweikämpfe begeisterten die Zuschauer und
weckten bei so manchem große Begeisterung.
In
der 14. Runde bekam Daniel La Rosa Probleme mit der Aufhängung
vorne rechts und musste in die Box fahren und somit das Rennen
beenden.
An der Spitze sah es mittlerweile so aus, dass Kubica immer
näher auf den führenden Green aufkam und ihn immer
mehr bedrängte, während Nico Rosberg es nicht schaffte,
den Anschluss zu halten und leicht abfiel. Green reagierte
jedoch sofort, zeigte einmal mehr seine Dominanz auf der Rennstrecke
und setzte sich langsam wieder ab.
In der 19. Runde drehte sich der Benjamin des Feldes, Maxi
Götz, nachdem er von Bonamoni am hinteren Reifen getroffen
worden war. Götz konnte zwar weiterfahren, verlor aber
viele Positionen und reihte sich als vorletzter wieder ein.
Jamie Green konnte seinem Sieg letztendlich ungefährdet
entgegen fahren und auch Kubica und Rosberg konnten ihre Podiumsplätze
ins Ziel retten. Hamilton wurde vierter und dann doch mit
größerem Abstand konnte auch Prémat die
Zielgerade passieren.
Bemerkenswert war wieder einmal der Kampf im Mittelfeld, heute
zwischen Zwolsmann, van der Garde, Sutil und Margaritis, die
keinen Zentimeter abgeben wollten und auf den Positionen zehn
bis dreizehn ins Ziel kamen.
Jamie
Green konnte mit seinem Sieg seinen Vorsprung in der Gesamtwertung
an diesem Wochenende weiter auf 37 Punkten halten.
Einmal mehr wurde mit diesem Rennen deutlich, wie spannend
es die Jungs doch immer wieder machen, indem sie mit viel
Herz und Kampfgeist auch um hintere Platzierungen kämpfen
und wie hoch die Leistungsdichte in dieser Rennserie ist,
die immer wieder das Sprungbrett in die Formel 1 ist.
Jetzt können wir uns schon auf das nächste Wochenende
freuen, an dem in Zandvoort das Stell-Dich-ein der weltbesten
Formel 3 Fahrer im Rahmen der Marlboro Masters stattfinden
wird und sich dort schon viele Fahrer für die Formel
1 empfehlen konnten. So fährt der letztjährige Sieger
Christian Klien heute bei Jaguar in der Formel 1. Man darf
also gespannt sein, welche Neueinsteiger nächstes Jahr
gegen Schumi & co. antreten werden
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